Fahrradachsen - Schnellpanner oder Steckachse
Fahrradachsen - Schnellpanner oder Steckachse
Du siehst sie nicht, wenn du auf dem Velo sitzt, aber die Achse spielt im wahrsten Sinne des Wortes eine tragende Rolle an deinem Velo. Besonders auf Beschleunigung und Kurvenlage hat die Achse einen erheblichen Einfluss. An so gut wie allen aktuellen Modellen ist eine Achse mit Schnellspanner oder eine Steckachse montiert. Zu beiden Systemen gibt es zahlreiche Untervarianten.
Wie ist ein Schnellspanner aufgebaut?
Ein klassischer Schnellspanner wird aus fünf Teilen gefertigt: Achse, Hebel, Kontermutter und zwei Federn. Achse und Hebel sind fest miteinander verbunden, die Kontermutter wird auf das Ende der Achse geschraubt. Die beiden Federn halten den Schnellspanner bei der Montage in der richtigen Position. Der Schnellspanner wird durch das Achsloch der Nabe geschoben. Das Gewinde des Schnellspanners ist so konstruiert, dass er mithilfe der Hebelgesetze ein sehr komfortables Festschrauben der Achse ohne Schraubenschlüssel ermöglicht. Hierzu musst du die Kontermutter in die richtige Position drehen, bevor du den Hebel des Schnellspanners anziehst. Ist die Kontermutter zu weit aussen, ist die Achse auch bei komplett eingedrehtem Hebel nicht fest. Wenn die Kontermutter zu weit innen ist, lässt sich der Hebel des Schnellspanners nicht weit genug eindrehen und steht ab.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Schnellspanner?
Der grösste Vorteil eines Schnellspanner ist die Möglichkeit, eine Achse in wenigen Augenblicken und ohne Werkzeuge loszuschrauben und wieder festzuschrauben. Das ist insbesondere bei Radrennen wichtig, wenn es um wenige Sekunden geht. Aber auch im Alltag ist es ausgesprochen praktisch, wenn du zum Beispiel einen Plattfuss reparieren oder dein Velo in den Kofferraum eines Kombis verladen willst.
Ein Schnellspanner hat auch Nachteile. Ein mit einem Schnellspanner eingebautes Laufrad kann auch von Dieben in wenigen Augenblicken ausgebaut werden, wenn es nicht mit eine Schloss oder einer Achssicherung gesichert ist. Beim Einbauen des Laufrades musst du genau auf die Position der Achse achten, es passiert schnell, dass du sie aus Unachtsamkeit schräg monierst. Auch ist die Verwindungssteifigkeit eines Schnellspanners nicht so hoch wie die einer Steckachse.
Wie funktioniert eine Steckachse?
Jahrzehntelang gab es keine nennenswerte Alternative zum Schnellspanner. Erst seit gut zehn gibt es mit der Steckachse eine interessante Option. Während ein Schnellspanner durch die eigentliche Achse der Nabe hindurchgeschoben wird und so nur der Befestigung von Achse und Laufrad dient, ist eine Steckachse eine eigenständige Achse. Ein für Steckachsen konstruierter Rahmen weist keine nach unten offenen Ausfallenden auf. Stattdessen setzt du zuerst das Laufrad zuerst in den Rahmen ein und schiebst anschliessend die Achse hindurch.
Für die Befestigung der Steckachse gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie besteht generell nur aus einzigen Teil. Die einfachste Version ist eine Achse mit einem Gewinde auf der einen und einem Kopf mit Sechskant auf der anderen Seite. Je nach Ausführung kann eine Steckachse verschraubt oder ähnlich wie ein Schnellspanner erst verschraubt und anschliessend mithilfe eines Hebels festgezogen werden. Einige Modelle haben einen Bajonettverschluss, der durch einen Hebel arettiert wird.
Welche Vorteile haben Steckachsen?
Besonders bei Velos mit Scheibenbremsen sind Steckachsen von Vorteil, weil sie eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber starken Bremskräften erreichen als ein herkömmlicher Schnellspanner. Die Bremskraft wird von der Bremsscheibe über die Nabe und die Speichen auf Felge und Reifen übertragen. Der grosse Durchmesser der sorgt dafür, dass die Achse verwindungssteifer ist als eine herkömmliche Version und kann so mehr Bremskraft auf das Rad übertragen. Ein weiterer Vorteil der Steckachse ist, dass sie stets gerade eingebaut ist. Ein schiefes Einbauen, wie es beim Schnellspanner passieren kann, schliesst die Konstruktion aus.
Wo kommen Steckachsen zum Einsatz?
Die Steckachse spielt ihre Stärken an Velos mit Scheibenbremsen voll aus. Sie sind an. Dies können Mountainbikes aller Kategorien, Rennvelos, Crossern, Gravelracer oder Fatbikes sein. Tendenziell ist der Achsdurchmesser grösser, je härter das Einsatzterrain des Velos ist. So sind an den Vorderrädern von Rennrädern mit Scheibenbremse typischerweise Achsen mit einem 12 mm Durchmesser montiert. An MTB Hardtails und Race-Fullys kommen üblicherweise 15 mm dicke Achsen zum Einsatz, bei Freeride, Downhill und Enduro sind 20mm Standard.