Velobeleuchtung & Reflektoren für das Velo
Ganz gleich ob Verkehrsmittel, Sportgerät oder beides – so gut wie jeder Velofahrer fährt mit seinem Zweirad gelegentlich im Dunkeln oder auch tagsüber bei Lichtverhältnissen, die eine Lichtanlage am Velo erfordern.
Doch Scheinwerfer und Rücklicht sind nicht nur bei Nacht oder in der Dämmerung notwendig, um sicheres Fahren zu gewährleisten. Auch bei Tag ist eine Beleuchtungsanlage am Velo eine gute Idee: laut einer dänischen Studie sind Velofahrer, die auch tagsüber mit Licht fahren, zu 19% weniger in Unfälle verwickelt als Fahrer, die auf unbeleuchteten Velos unterwegs sind.
Gerade bei Regen nehmen Velofahrer die Welt um sie herum heller, klarer und direkter wahr als Autofahrer. Dies bedeutet, dass bei nassen Strassen und fallenden Tropfen Velofahrer für Autofahrer deutlich schlechter zu sehen sind als umgekehrt. Ein guter Grund mehr für eine zuverlässige Lichtanlage am Velo.
Inhaltsverzeichnis
- Dynamo, Akku oder Batterien?
- Seitenläufer oder Nabendynamo?
- LED, Halogen oder Glühbirne?
- Was bedeuten Lux und Lumen?
- Die richtige Montage und Einstellung
- Nahfeldausleuchtung
- Sensorfunktion
- Standlicht
- Tagfahrlicht
- Bremslicht
- Reflektoren und Rückstrahler
- Die Gesetzeslage
Dynamo, Akku oder Batterien bei der Velobeleuchtung?
Velobeleuchtungen beziehen ihren Strom entweder per Dynamo oder aus einem Akku bzw. einer Batterie. City- und Trekkingräder sind meistens auf maximale Alltagstauglichkeit ausgelegt und mit Dynamobeleuchtung ausgestattet. Bei sportiven Rädern wie Rennvelos, MTBs und Crossvelos spielt geringes Gewicht eine grosse Rolle, so dass hier meistens leichte, mit Akku betriebene Beleuchtungssysteme zum Einsatz kommen, die sich schnell am Velo befestigen und wieder abnehmen lassen.
Urbanvelos gibt es sowohl in puristischen Versionen mit Akkuscheinwerfer und -rücklicht als auch in alltagstauglichen Ausführungen mit Dynamobeleuchtung.
Eine Sonderrolle spielen E-Bikes. Bei ihnen werden die Leuchten in der Regel vorne und hinten aus dem Strom des E-Bike Akkus gespeist.
Vor- und Nachteile im Überblick:
Dynamo & E-Bike Beleuchtung
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Akku- oder batteriebetrieben (kein E-Bike Akku)
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Fest montiert
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Abnehmbar
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+ immer dabei
|
+ geringes Gewicht
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+ geringeres Diebstahlrisiko
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+ konstant gleich helles Licht, auch im Stand
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+ ständig und unbegrenztbetriebsbereit (kein Laden von Akkus)
|
+ an mehreren Velos verwendbar
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- komplexe Montage (Service vom Fachmann empfehlenswert)
|
+ einfach zu montieren und abzunehmen
|
- höheres Gewicht durch Dynamo (v.a. Nabendynamo)
|
- regelmässiges Nachladen notwendig, Akku muss vor jeder Fahrt kontrolliert werden
|
- Reibungsverluste (bei Seitenläuferdynamos)
|
- bei leerem Akku für mehrere Stunden nicht einsetzbar
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- Laufgeräusche (bei Seitenläuferdynamos)
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- begrenzte Einsatzdauer
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- hoher Preis (bei Nabendynamos)
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- Diebstahlrisiko (wenn nicht abgenommen)
|
- hohes Gewicht (bei Nabendynamos)
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Es ist ziemlich schwierig, das Rad neu zu erfinden. Und auch Produkte, die die Velowelt nachhaltig verändern, sind ziemlich rar. Einer dieser Paukenschläge, die das Velo fahren deutlich einfacher gestaltet haben, ist der Nabendynamo. Er wird um die Nabe herum gebaut und mit ihr zusammen als ein einziges Teil geliefert. Neben der hohen Leistung sind vor allem seine große Zuverlässigkeit, die lange Lebensdauer und die geringe Pannenanfälligkeit dicke Pluspunkte für den Nabendynamo. Seine Nachteile sind der im Vergleich zum Seitenläuferdynamo höhere Preis und das höhere Gewicht. Seitenläuferdynamos, die bis vor einigen Jahren die standardmässige Stromquelle für Dynamobeleuchtungen waren, sind vom Nabendynamo weitestgehend verdrängt worden. Seitenläuferdynamos sind zwar leichter und meist günstiger als Nabendynamos, sie produzieren jedoch bei weitem nicht so viel Strom, sind unzuverlässiger (besonders bei schlechtem Wetter), anfälliger für Verschleiss und erzeugen recht laute Laufgeräusche.
Ähnlich wie der Nabendynamo den Seitenläuferdynamo weitestgehend verdrängt hat, ersetzen LED Leuchtdioden die Halogenlampen und Glühbirnen im Scheinwerfer und im Rücklicht. Anders als Glühbirnen, die ausgewechselt werden konnten, sind LED Dioden fest in Front- und Rücklichter eingebaut. LED Dioden verschleissen de facto nicht und Pannen kommen so gut wie nie vor. LEDs mit niedriger Leistung erreichen eine Nutzungsdauer von ca. 100.000 Stunden. Bei einer höheren Leistung schaffen sie immer noch eine Nutzungsdauer von 25.000 bis 30.000 Stunden. Das bedeutet, dass die LEDs über 30 Jahre halten, wenn du sie durchschnittlich zwei Stunden am Tag benutzt. Dementsprechend müssen LEDs auch erst ausgewechselt werden, wenn das Velo ein geradezu biblisches Alter erreicht hat.
Die Leuchtleistung einer LED ist deutlich höher als die einer Halogenglühbirne und der Lichtkegel, der sich in Verbindung mit moderner Reflektortechnik erreichen lässt, ist wesentlich homogener. Weitere Vorteile sind, dass LEDs nicht heisslaufen und unempfindlich gegen Virbrationen und Stösse sind. Scheinwerfer und Rücklichter mit LED Technik sind zwar etwas teurer als Modelle mit Halogenlampen, aber ihre lange Lebensdauer, die hervorragende Lichtausbeute und die hohe Zuverlässigkeit sorgen für ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Was bedeuten Lux und Lumen bei der Velobleuchtung?
Für die Leuchtleistung eines Scheinwerfers gibt es zwei Messwerte. Die Messung an einem Punkt (meist in 10 Metern Entfernung) wird in Lux angegeben. Je heller das Licht an diesem Punkt leuchtet, desto höher ist der Lux Wert. Mindestens ebenso relevant für die Qualität eines Velo Scheinwerfers ist jedoch der in Lumen angegebene Wert, der die Ausleuchtung einer gleichmässigen Fläche misst. Je höher der Lumen Wert, desto heller und grösser ist die Fläche, die der Scheinwerfer ausleuchtet.
In der Praxis kann ein sehr heller Scheinwerfer mit 150 Lux einem Frontlicht mit „nur“ 50 Lux deutlich unterlegen sein, weil der hellere Scheinwerfer eine kleine Fläche sehr hell ausleuchtet, während der Scheinwerfer mit 50 Lux zwar weniger hell strahlt, aber dafür eine deutlich grössere Fläche illuminiert. Dies trägt sehr viel mehr zu Fahrsicherheit und Fahrkomfort im Dunkeln bei als ein möglichst helles Licht. Ideal ist ein Scheinwerfer mit hohem Lux und hohem Lumen Wert.
Die richtige Montage und Einstellung der Velobeleuchtung
Wie jedes andere Produkt auch ist eine Velobeleuchtung immer nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette. Auch die hochwertigste Velobeleuchtung bringt nicht allzu viel, wenn sie nicht richtig montiert wird. Gerade beim Scheinwerfer ist die richtige Justage sehr wichtig, weil ein falsch eingestelltes Frontlicht nicht nur die Fahrbahn suboptimal ausleuchtet, sondern auch den Gegenverkehr blenden und somit eine Gefahr darstellen kann. Scheinwerfer und Nabendynamo zu montieren und exakt einzustellen, erfordert Erfahrung und Fingerspitzengefühl – eine Aufgabe, die beim Fachmann gut aufgehoben ist. Du kannst jeden Scheinwerfer und jedes Rücklicht, das du auf Veloplace kaufst, bei deinem Veloplace Händler montieren lassen. Und all anderen Teile die du auf Veloplace findest natürlich auch.
Besonders wichtig für die Fahrsicherheit auf dem Velo ist der Bereich direkt vor dem Vorderrad. Bei einigen Scheinwerfern ist die Nahfeldausleuchtung besonders optimiert. Bei diesen Modellen beginnt der Lichtkegel schon etwa einen Meter vor dem Velo. So kannst du gerade auf unebenen Strecken besser auf Schlaglöcher oder Hindernisse auf der Fahrbahn reagieren.
Moderne Dynamo Scheinwerfer sind oft mit einem Sensor ausgestattet, der die Lichtverhältnisse misst und Scheinwerfer und Rücklicht entsprechend aktiviert. Der Velofahrer muss sich nicht mehr selber darum kümmern, das Licht ein- und wieder auszuschalten. Die Sensorfunktion ist mit einer acht Sekunden langen Zeitverzögerung versehen, damit sich der Scheinwerfer nicht ausschaltet, wenn der Sensor bei einer Fahrt im Dunkeln vom Scheinwerferlicht des entgegenkommenden Verkehrs erfasst wird.
Hochwertige Scheinwerfer sind oft mit einem integrierten Kondesator ausgestattet. Dieser ist schon nach einer sehr kurzen Fahrt vollständig aufgeladen und erlaubt es Scheinwerfer und Rücklicht, mit verminderter Helligkeit weiter zu leuchten, wenn das Velo steht und der Dynamo keinen Strom mehr produziert. So bleibst du mit deinem Velo auch bei einem Stopp an der Ampel für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar.
Scheinwerfer mit Tagfahrlicht schalten sich nicht ein und aus, sondern wechseln sensorgesteuert zwischen Tag- und Nachtfahrmodus. Das Tagfahrlicht dient in erster Linie dazu, dass du von den anderen Verkehrsteilnehmern gesehen wirst.
Bremslicht
Bei Autos ist es seit Jahrzehnten vorgeschriebener Standard, bei den Velos spielt es eher noch eine Exotenrolle: das Bremslicht. Dennoch ist ein Bremslicht auch am Velo kein Schnickschnack, sondern ein sinnvolles Extra, das die Sicherheit im Strassenverkehr noch einmal erhöht. Genau wie ein Bremslicht am Auto leuchtet zum Beispiel das BrakeTec von Busch und Müller deutlich heller, sobald die Geschwindigkeit abrupt und deutlich sinkt. Dies funktioniert, indem ein in das Rücklicht integrierter Prozessor die Signale des Nabendynamos laufend auswertet.
Eine funktionierende Lichtanlage ist das A und O, wenn du in der dunklen Jahreszeit oder bei schlechter Sicht mit dem Velo unterwegs bist. Noch besser zu sehen bist du, wenn du Reflektoren bzw. Rückstrahler an den Speichen, Pedalen, Schutzblechen oder am Rahmen deines Velos montierst. Sie leuchten nicht selber, strahlen aber sehr hell, wenn sie vom Scheinwerferlicht eines anderen Verkehrsteilnehmers erfasst werden. Du wirst also von den restlichen Verkehrsteilnehmern deutlich früher wahrgenommen, als wenn du dich nur auf deine Lichtanlage verlässt, um dich sichtbar zu machen.
Eine sinnvolle Ergänzung sind Packtaschen, Helme oder Kleidung, die mit Reflektorelementen ausgestattet sind. Nicht unbedingt kleidsam, aber dafür extrem gut sichtbar sind Sicherheitswesten in Neonfarben, die mit breiten, stark reflektierenden Streifen versehen sind. Besonders auf unbeleuchteten Strecken ohne abgetrennte Radwege sind Reflektoren oder Rückstrahler sehr empfehlenswert. Je grösser diese Reflektorelemente sind, desto höher ist ihre Sichtbarkeit.
Die Gesetzeslage
Ein Velo muss bei schlechter Sicht mit einem weissen, ruhenden Licht plus Reflektor sowie einem roten, ruhenden Licht, ebenfalls mit Reflektor ausgestattet sein. Die Lichter müssen bei Dunkelheit und guter Witterung auf eine Distanz von 100 Metern zu sehen sein. Sie dürfen andere Verkehrsteilnehmer nicht blenden. Die Lichtanlage darf fest angebracht oder abnehmbar sein.
Noch mehr Tipps und Tricks zum Thema sichtbar sein findest Du in unserem Ratgeber: "High-Visibility: Sichtbar wie ein Leuchtfeuer"
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Velobeleuchtung & Reflektoren für das Velo
Ganz gleich ob Verkehrsmittel, Sportgerät oder beides – so gut wie jeder Velofahrer fährt mit seinem Zweirad gelegentlich im Dunkeln oder auch tagsüber bei Lichtverhältnissen, die eine Lichtanlage am Velo erfordern.
Doch Scheinwerfer und Rücklicht sind nicht nur bei Nacht oder in der Dämmerung notwendig, um sicheres Fahren zu gewährleisten. Auch bei Tag ist eine Beleuchtungsanlage am Velo eine gute Idee: laut einer dänischen Studie sind Velofahrer, die auch tagsüber mit Licht fahren, zu 19% weniger in Unfälle verwickelt als Fahrer, die auf unbeleuchteten Velos unterwegs sind.
Gerade bei Regen nehmen Velofahrer die Welt um sie herum heller, klarer und direkter wahr als Autofahrer. Dies bedeutet, dass bei nassen Strassen und fallenden Tropfen Velofahrer für Autofahrer deutlich schlechter zu sehen sind als umgekehrt. Ein guter Grund mehr für eine zuverlässige Lichtanlage am Velo.
Inhaltsverzeichnis
- Dynamo, Akku oder Batterien?
- Seitenläufer oder Nabendynamo?
- LED, Halogen oder Glühbirne?
- Was bedeuten Lux und Lumen?
- Die richtige Montage und Einstellung
- Nahfeldausleuchtung
- Sensorfunktion
- Standlicht
- Tagfahrlicht
- Bremslicht
- Reflektoren und Rückstrahler
- Die Gesetzeslage
Dynamo, Akku oder Batterien bei der Velobeleuchtung?
Velobeleuchtungen beziehen ihren Strom entweder per Dynamo oder aus einem Akku bzw. einer Batterie. City- und Trekkingräder sind meistens auf maximale Alltagstauglichkeit ausgelegt und mit Dynamobeleuchtung ausgestattet. Bei sportiven Rädern wie Rennvelos, MTBs und Crossvelos spielt geringes Gewicht eine grosse Rolle, so dass hier meistens leichte, mit Akku betriebene Beleuchtungssysteme zum Einsatz kommen, die sich schnell am Velo befestigen und wieder abnehmen lassen.
Urbanvelos gibt es sowohl in puristischen Versionen mit Akkuscheinwerfer und -rücklicht als auch in alltagstauglichen Ausführungen mit Dynamobeleuchtung.
Eine Sonderrolle spielen E-Bikes. Bei ihnen werden die Leuchten in der Regel vorne und hinten aus dem Strom des E-Bike Akkus gespeist.
Vor- und Nachteile im Überblick:
Dynamo & E-Bike Beleuchtung
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Akku- oder batteriebetrieben (kein E-Bike Akku)
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Fest montiert
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Abnehmbar
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+ immer dabei
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+ geringes Gewicht
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+ geringeres Diebstahlrisiko
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+ konstant gleich helles Licht, auch im Stand
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+ ständig und unbegrenztbetriebsbereit (kein Laden von Akkus)
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+ an mehreren Velos verwendbar
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- komplexe Montage (Service vom Fachmann empfehlenswert)
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+ einfach zu montieren und abzunehmen
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- höheres Gewicht durch Dynamo (v.a. Nabendynamo)
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- regelmässiges Nachladen notwendig, Akku muss vor jeder Fahrt kontrolliert werden
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- Reibungsverluste (bei Seitenläuferdynamos)
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- bei leerem Akku für mehrere Stunden nicht einsetzbar
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- Laufgeräusche (bei Seitenläuferdynamos)
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- begrenzte Einsatzdauer
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- hoher Preis (bei Nabendynamos)
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- Diebstahlrisiko (wenn nicht abgenommen)
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- hohes Gewicht (bei Nabendynamos)
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Es ist ziemlich schwierig, das Rad neu zu erfinden. Und auch Produkte, die die Velowelt nachhaltig verändern, sind ziemlich rar. Einer dieser Paukenschläge, die das Velo fahren deutlich einfacher gestaltet haben, ist der Nabendynamo. Er wird um die Nabe herum gebaut und mit ihr zusammen als ein einziges Teil geliefert. Neben der hohen Leistung sind vor allem seine große Zuverlässigkeit, die lange Lebensdauer und die geringe Pannenanfälligkeit dicke Pluspunkte für den Nabendynamo. Seine Nachteile sind der im Vergleich zum Seitenläuferdynamo höhere Preis und das höhere Gewicht. Seitenläuferdynamos, die bis vor einigen Jahren die standardmässige Stromquelle für Dynamobeleuchtungen waren, sind vom Nabendynamo weitestgehend verdrängt worden. Seitenläuferdynamos sind zwar leichter und meist günstiger als Nabendynamos, sie produzieren jedoch bei weitem nicht so viel Strom, sind unzuverlässiger (besonders bei schlechtem Wetter), anfälliger für Verschleiss und erzeugen recht laute Laufgeräusche.
Ähnlich wie der Nabendynamo den Seitenläuferdynamo weitestgehend verdrängt hat, ersetzen LED Leuchtdioden die Halogenlampen und Glühbirnen im Scheinwerfer und im Rücklicht. Anders als Glühbirnen, die ausgewechselt werden konnten, sind LED Dioden fest in Front- und Rücklichter eingebaut. LED Dioden verschleissen de facto nicht und Pannen kommen so gut wie nie vor. LEDs mit niedriger Leistung erreichen eine Nutzungsdauer von ca. 100.000 Stunden. Bei einer höheren Leistung schaffen sie immer noch eine Nutzungsdauer von 25.000 bis 30.000 Stunden. Das bedeutet, dass die LEDs über 30 Jahre halten, wenn du sie durchschnittlich zwei Stunden am Tag benutzt. Dementsprechend müssen LEDs auch erst ausgewechselt werden, wenn das Velo ein geradezu biblisches Alter erreicht hat.
Die Leuchtleistung einer LED ist deutlich höher als die einer Halogenglühbirne und der Lichtkegel, der sich in Verbindung mit moderner Reflektortechnik erreichen lässt, ist wesentlich homogener. Weitere Vorteile sind, dass LEDs nicht heisslaufen und unempfindlich gegen Virbrationen und Stösse sind. Scheinwerfer und Rücklichter mit LED Technik sind zwar etwas teurer als Modelle mit Halogenlampen, aber ihre lange Lebensdauer, die hervorragende Lichtausbeute und die hohe Zuverlässigkeit sorgen für ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Was bedeuten Lux und Lumen bei der Velobleuchtung?
Für die Leuchtleistung eines Scheinwerfers gibt es zwei Messwerte. Die Messung an einem Punkt (meist in 10 Metern Entfernung) wird in Lux angegeben. Je heller das Licht an diesem Punkt leuchtet, desto höher ist der Lux Wert. Mindestens ebenso relevant für die Qualität eines Velo Scheinwerfers ist jedoch der in Lumen angegebene Wert, der die Ausleuchtung einer gleichmässigen Fläche misst. Je höher der Lumen Wert, desto heller und grösser ist die Fläche, die der Scheinwerfer ausleuchtet.
In der Praxis kann ein sehr heller Scheinwerfer mit 150 Lux einem Frontlicht mit „nur“ 50 Lux deutlich unterlegen sein, weil der hellere Scheinwerfer eine kleine Fläche sehr hell ausleuchtet, während der Scheinwerfer mit 50 Lux zwar weniger hell strahlt, aber dafür eine deutlich grössere Fläche illuminiert. Dies trägt sehr viel mehr zu Fahrsicherheit und Fahrkomfort im Dunkeln bei als ein möglichst helles Licht. Ideal ist ein Scheinwerfer mit hohem Lux und hohem Lumen Wert.
Die richtige Montage und Einstellung der Velobeleuchtung
Wie jedes andere Produkt auch ist eine Velobeleuchtung immer nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette. Auch die hochwertigste Velobeleuchtung bringt nicht allzu viel, wenn sie nicht richtig montiert wird. Gerade beim Scheinwerfer ist die richtige Justage sehr wichtig, weil ein falsch eingestelltes Frontlicht nicht nur die Fahrbahn suboptimal ausleuchtet, sondern auch den Gegenverkehr blenden und somit eine Gefahr darstellen kann. Scheinwerfer und Nabendynamo zu montieren und exakt einzustellen, erfordert Erfahrung und Fingerspitzengefühl – eine Aufgabe, die beim Fachmann gut aufgehoben ist. Du kannst jeden Scheinwerfer und jedes Rücklicht, das du auf Veloplace kaufst, bei deinem Veloplace Händler montieren lassen. Und all anderen Teile die du auf Veloplace findest natürlich auch.
Besonders wichtig für die Fahrsicherheit auf dem Velo ist der Bereich direkt vor dem Vorderrad. Bei einigen Scheinwerfern ist die Nahfeldausleuchtung besonders optimiert. Bei diesen Modellen beginnt der Lichtkegel schon etwa einen Meter vor dem Velo. So kannst du gerade auf unebenen Strecken besser auf Schlaglöcher oder Hindernisse auf der Fahrbahn reagieren.
Moderne Dynamo Scheinwerfer sind oft mit einem Sensor ausgestattet, der die Lichtverhältnisse misst und Scheinwerfer und Rücklicht entsprechend aktiviert. Der Velofahrer muss sich nicht mehr selber darum kümmern, das Licht ein- und wieder auszuschalten. Die Sensorfunktion ist mit einer acht Sekunden langen Zeitverzögerung versehen, damit sich der Scheinwerfer nicht ausschaltet, wenn der Sensor bei einer Fahrt im Dunkeln vom Scheinwerferlicht des entgegenkommenden Verkehrs erfasst wird.
Hochwertige Scheinwerfer sind oft mit einem integrierten Kondesator ausgestattet. Dieser ist schon nach einer sehr kurzen Fahrt vollständig aufgeladen und erlaubt es Scheinwerfer und Rücklicht, mit verminderter Helligkeit weiter zu leuchten, wenn das Velo steht und der Dynamo keinen Strom mehr produziert. So bleibst du mit deinem Velo auch bei einem Stopp an der Ampel für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar.
Scheinwerfer mit Tagfahrlicht schalten sich nicht ein und aus, sondern wechseln sensorgesteuert zwischen Tag- und Nachtfahrmodus. Das Tagfahrlicht dient in erster Linie dazu, dass du von den anderen Verkehrsteilnehmern gesehen wirst.
Bremslicht
Bei Autos ist es seit Jahrzehnten vorgeschriebener Standard, bei den Velos spielt es eher noch eine Exotenrolle: das Bremslicht. Dennoch ist ein Bremslicht auch am Velo kein Schnickschnack, sondern ein sinnvolles Extra, das die Sicherheit im Strassenverkehr noch einmal erhöht. Genau wie ein Bremslicht am Auto leuchtet zum Beispiel das BrakeTec von Busch und Müller deutlich heller, sobald die Geschwindigkeit abrupt und deutlich sinkt. Dies funktioniert, indem ein in das Rücklicht integrierter Prozessor die Signale des Nabendynamos laufend auswertet.
Eine funktionierende Lichtanlage ist das A und O, wenn du in der dunklen Jahreszeit oder bei schlechter Sicht mit dem Velo unterwegs bist. Noch besser zu sehen bist du, wenn du Reflektoren bzw. Rückstrahler an den Speichen, Pedalen, Schutzblechen oder am Rahmen deines Velos montierst. Sie leuchten nicht selber, strahlen aber sehr hell, wenn sie vom Scheinwerferlicht eines anderen Verkehrsteilnehmers erfasst werden. Du wirst also von den restlichen Verkehrsteilnehmern deutlich früher wahrgenommen, als wenn du dich nur auf deine Lichtanlage verlässt, um dich sichtbar zu machen.
Eine sinnvolle Ergänzung sind Packtaschen, Helme oder Kleidung, die mit Reflektorelementen ausgestattet sind. Nicht unbedingt kleidsam, aber dafür extrem gut sichtbar sind Sicherheitswesten in Neonfarben, die mit breiten, stark reflektierenden Streifen versehen sind. Besonders auf unbeleuchteten Strecken ohne abgetrennte Radwege sind Reflektoren oder Rückstrahler sehr empfehlenswert. Je grösser diese Reflektorelemente sind, desto höher ist ihre Sichtbarkeit.
Die Gesetzeslage
Ein Velo muss bei schlechter Sicht mit einem weissen, ruhenden Licht plus Reflektor sowie einem roten, ruhenden Licht, ebenfalls mit Reflektor ausgestattet sein. Die Lichter müssen bei Dunkelheit und guter Witterung auf eine Distanz von 100 Metern zu sehen sein. Sie dürfen andere Verkehrsteilnehmer nicht blenden. Die Lichtanlage darf fest angebracht oder abnehmbar sein.
Noch mehr Tipps und Tricks zum Thema sichtbar sein findest Du in unserem Ratgeber: "High-Visibility: Sichtbar wie ein Leuchtfeuer"